Die junge Schriftstellerin fühlt sich ertappt

Tagebuch von Anne Frank
Dagboek van Anne Frank. Bron: website entoen.nu
Anne Frank erhielt ihr erstes Tagebuch als Geschenk zu ihrem dreizehnten Geburtstag und vertraute ihm noch am selben Tag, dem 12. Juni 1942, zum ersten Mal ihre Gedanken an. Damals wohnte sie noch am Amsterdamer Merwedeplein. Nur knapp einen Monat später lebte sie bereits versteckt im Hinterhaus, wo es nicht immer leicht war, unbeobachtet Tagebuch zu führen. Am liebsten schrieb sie an dem kleinen Tisch in ihrem Zimmer, aber seitdem sie dieses mit Zahnarzt Pfeffer teilte, war das nur zu bestimmten Zeiten möglich.

Natürlich schrieb Anne auch über ihre Mitbewohner und die Helfer. Am 21. September 1942 teilt sie mit, wie sie sich beim Schreiben von Frau van Pels ertappt fühlte. Miep Gies beschreibt in ihrem Buch die Gelegenheit, bei der sie Anne durch Zufall beim Schreiben störte. Miep war von diesem Ereignis aufgewühlt, Anne dagegen hat es in ihrem Tagebuch nicht erwähnt. Klicken Sie hier um einen Videoclip zu sehen, in dem Miep Gies davon erzählt, wie sie Anne einmal beim Schreiben 'ertappte'.

Anne führt im Hinterhaus nicht nur Tagebuch, sondern schreibt auch Kurzgeschichten, und in ein besonderes Heft trägt sie auf Anraten ihrer Mutter „schöne Sätze“ ein. Natürlich fragen sich die anderen Bewohner neugierig, was Anne da schreibt, und ab und zu liest sie ihnen abends eine selbst verfasste Geschichte vor. Ihr Tagebuch lässt sie jedoch niemanden lesen.

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Der Juli 1944 war ein heißer Monat und im Büro war nicht viel zu tun. Als Miep eines Tages früh mit der Arbeit fertig war, beschloss sie spontan, den Versteckten im Hinterhaus einen kurzen Freundschaftsbesuch abzustatten. Im Zimmer von Herrn und Frau Frank saß Anne emsig schreibend am Fenster.

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