Antwort von Miep Gies: "Meine schönste Erinnerung ist die an D-day, an jenen Morgen, an dem ich den Untergetauchten die Nachricht von der Invasion der Alliierten überbrachte. Der Tag, an dem Tausende ihr Leben gaben, um uns die Freiheit zu schenken. Die Freude der Untergetauchten war unbeschreiblich. Ein Weinen und Lachen war das!
Den schwierigsten Moment erlebte ich an jenem Tag, an dem ich unangemeldet ins Hinterhaus ging und das Zimmer betrat, in dem Anne in ihr Tagebuch schrieb. Als sie aufblickte, sah ich ihrem Gesicht an, dass sie sich ertappt fühlte. Ihre Mutter kam herein und versuchte, die Situation aufzulockern, in dem sie sagte: ‘Unsere Tochter schreibt, Miep, das wissen Sie jat’ (als hätte ich das nicht gewusst, schließlich bat sie mich dauernd um Papier!) Daraufhin stand Anne wütend auf, klappte das Tagebuch zu und fauchte: ‘Allerdings, und ich schreibe auch über dich’! Kurz bevor sie uns verließ, brachte ich noch hervor: ‘Das wäre sehr nett’. Ich brauchte eine Weile, bis ich mich von diesem Zwischenfall erholt hatte. Eines war klar: Anne forderte, dass man ihre Privatsphäre respektierte."
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