Nachrichten von außen

Nicht nur bezüglich ihrer Sicherheit und ihrer Versorgung waren die Versteckten von ihren Helfern abhängig, sondern auch, was Neuigkeiten anging. Zwar hatten sie die Möglichkeit, abends im Privatkontor BBC zu hören, aber was ihre Freunde von den Geschehnissen draußen erzählten, bewegte sie noch am meisten.

Es ging ihnen nicht nur um die bedeutenden Nachtrichten über das Weltgeschehen, sondern sie interessierten sich auch für die kleinen Ereignisse aus dem Alltagsleben in Amsterdam. Geschichten über Leute und Orte, die sie kannten, beeindruckten sie. Immer, wenn Miep das Hinterhaus betrat, warteten die Bewohner schon oben an der Treppe auf sie, um die neuesten Nachrichten von ihr zu erfahren. Anne wollte jedes Mal wissen, ob ihre Wohnung am Merwedeplein schon von den Deutschen ausgeräumt worden sei. Miep war nichts aufgefallen und sie antwortete stets, sie wisse es nicht. Allerdings hatte sie zufällig beobachtet, wie die Wohnung der Familie van Pels ausgeräumt wurde.

Obwohl Anne immer alles wissen wollte, bedeuteten die schlechten Nachrichten von außen für sie – genau wie für alle anderen Hinterhausbewohner – oft eine große Belastung.

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Miep versuchte, die Bewohner des Hinterhauses so umfassend wie möglich über die Geschehnisse draußen zu informieren. Als die Nachrichten jedoch immer schlimmer, unvorstellbarer und auch widersprüchlicher wurden, beschloss sie, nur noch das Gute zu glauben und auch nur noch die guten Neuigkeiten ins Hinterhaus zu tragen.

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