Die niederländische Staatsbürgerschaft


Sowohl Anne als auch Miep waren zwar nicht in den Niederlanden geboren, aber dort aufgewachsen. Anne stammte aus Deutschland und war mit vier Jahren nach Amsterdam gezogen. Miep war bereits dreizehn Jahre vor ihr als Elfjährige aus Österreich gekommen. Beide hatten sich in den Niederlanden rasch eingelebt, hatten die Sprache erlernt, waren zu Schule gegangen und hatten Freundschaften geknüpft. Beide behielten zunächst die Staatsbürgerschaft ihres Vaterlandes, wären aber lieber Niederländerinnen geworden.

Anne schreibt, sie sei nach dem Krieg bereit, die Königin in einem Brief darum zu bitten, sie zur Niederländerin zu machen. Miep hatte genau das bereits 1939 getan. Einen Durchschlag des Briefs hat sie all die Jahre aufbewahrt.

Am Abend des 9. April 1944, einem Sonntag, wurde abermals in dem Büro an der Prinsengracht eingebrochen. Diesmal war den Untergetauchten besonders unheimlich zumute: Sie hörten Schritte im Haus, im Privatbüro, in der Küche und auf der Treppe zum Hinterhaus, ja, es wurde sogar am Drehschrank gerüttelt, der den Eingang zum Versteck verbarg.

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1938, nach dem Anschluss von Mieps Vaterland Österreich an das Deutsche Reich, bat sie Königin Wilhelmina in einem Brief, Niederländerin werden zu dürfen. Damals wurde nichts daraus, doch durch die Heirat mit Jan Gies am 16. Juli 1941 erhielt sie schließlich doch die niederländische Staatsbürgerschaft.

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